Warum Sie den Unterschied kennen sollten
Beim Kaufen oder Mieten einer Wohnung sind viele Kriterien entscheidend: Lage, Preis, Zustand, Ausstattung. Doch ein Aspekt wird oft unterschätzt – und kann später für Ärger sorgen.
Begriffe wie „Wohnfläche“ oder „Nutzfläche“ tauchen überall auf. Oft werden sie verwechselt oder falsch interpretiert – mit echten finanziellen Folgen. Wir erklären Ihnen die Unterschiede – klar, korrekt und relevant für die Praxis.
Die Antwort beginnt mit der Kenntnis darüber, wie Wohnfläche, Nutzfläche und Wohnnutzfläche definiert sind – und wo die Unterschiede liegen.

Was ist die Wohnfläche?
Die Wohnfläche umfasst alle beheizbaren und dauerhaft bewohnbaren Räume innerhalb einer Wohnung oder eines Hauses.
Dazu zählen:
- Wohnzimmer, Schlafzimmer, Kinderzimmer
- Küche (auch offene Küchen)
- Badezimmer, WC
- Abstellräume innerhalb der Wohnung
- Flure, Vorräume
- Wintergärten, wenn sie ganzjährig nutzbar und beheizbar sind
Zur Wohnfläche zählen nicht:
- Keller, Kellerabteile
- Dachböden, sofern nicht zu Wohnzwecken ausgebaut
- Stiegenhausflächen (außer in Maisonettewohnungen anteilig)
- Fahrradräume, Technikräume, Waschküchen
- Abstellräume außerhalb der Wohnung
- Loggien, Balkone, Terrassen
- Garagen, Carports
Was zählt zur Nutzfläche – und warum ist sie größer?
Die Nutzfläche umfasst alle tatsächlich nutzbaren Flächen eines Gebäudes – also mehr als nur die Wohnfläche. Sie beinhaltet zusätzlich:
- Abstell- und Lagerräume (auch außerhalb der Wohnung, z. B. Keller)
- Technikräume, Heizräume, Waschküchen
- Büros oder Praxisräume (z. B. bei Mischobjekten)
Nicht zur Nutzfläche zählen allgemein zugängliche Bereiche wie:
- Stiegenhäuser
- Aufzüge
- Gemeinschaftsgärten oder Müllräume
💡 Wichtig für Käufer:innen: Viele Bauträger werben mit der größeren Nutzfläche, weil sie nach „mehr Raum“ klingt. Entscheidend für den Kaufpreis ist jedoch meist die Wohnfläche, da diese die tatsächliche bewohnbare Fläche beschreibt.
Vergleich Wohnfläche und Nutzfläche
Fläche | Was ist enthalten? | Typische Verwendung |
---|---|---|
Wohnfläche | Alle beheizbaren, nutzbaren Räume innerhalb der Wohnung (inkl. Flure, Sanitär, Küche); | Bauträger-Verkauf, Verkaufspläne, Exposés |
Nutzfläche | Wohnfläche plus Nebenräume wie Keller, Technikraum, Dachboden (wenn begehbar) | Bauplanung, Flächenbilanzierung, Bauanzeige |
Fazit: Wohnfläche ist nicht gleich Wohnfläche
Die genaue Definition von Wohn-, Nutz- oder Wohnnutzfläche ist keine reine Formsache – sie kann finanzielle Auswirkungen haben, etwa auf:
- den Kaufpreis,
- die Mieteinnahmen (bei Investmentwohnungen),
- die Förderfähigkeit bei Neubauten,
- oder die Konditionen bei der Finanzierung.
5 praktische Tipps zur Fläche beim Wohnungskauf
- Grundlage prüfen: Lassen Sie sich schriftlich bestätigen, nach welcher Norm die Fläche berechnet wurde (z. B. in der Bau- und Ausstattungsbeschreibung).
- Exposé kritisch lesen: Achten Sie bei Flächenangaben auf Begriffe wie „ca.“, „Nutzfläche“, „inkl. Balkon“ – diese sind oft interpretierbar.
- Balkon & Loggia nicht überbewerten: Diese zählen meist nicht zur echten Wohnfläche, auch wenn sie als „zusätzlicher Wohnwert“ angepriesen werden.
- Dachgeschosswohnungen im Detail prüfen: Hier sind Dachschrägen relevant – wurden Flächen unter 1,50 m Höhe mitgerechnet oder nicht?
- Experten fragen: Bei Unsicherheiten hilft ein unabhängiger Immobiliengutachter oder Vertragsanwalt – vor allem bei großen Investitionen.
Wir bei Sieben Dörfer Immobilien achten bewusst auf eine klare und nachvollziehbare Darstellung der Flächen in all unseren Exposés. Denn nur wer ehrlich misst, schafft langfristig Vertrauen – und Wert.
Denn: Ihre Zukunft hat ein Zuhause.